Haltungsmöglichkeiten in der Wohnung

Innengehege

Für die Tiere besser (und optisch schöner) sind Selbstbauten. Man kann entweder eine Zimmerecke als Gehege umgestalten oder ein mehrstöckiges Meerschweinchenhaus in das Zimmer einfügen. Da Meerschweinchen nicht springen, ist eine Abdeckung nach oben nicht notwendig, außer wenn andere Tiere (Hunde, Katzen oder Kaninchen) auch in der Wohnung leben.

Faustregel: 1,5 qm pro Tier, für jedes weitere Meerschweinchen 0,5 qm

Tipps und Anregungen zu selbst gebauten Innengehegen gibt es unter www.nager-info.de 

Ausstattung

Schlafhäuser

Z.B. aus unbehandeltem Holz, da Meerschweinchen sehr gerne nagen. Häuser mit Flachdach dienen nicht nur als Höhle, sondern auch als erhöhter Ruheplatz. Jedes Meerschweinchen braucht sein eigenes Häuschen, am besten mit zwei Eingängen. Häuschen und Verstecke sind für die Fluchttiere die wichtigste Einrichtung. Holzhäuser, die durch Kot oder Urin verschmutzt sind, sollten ausgetauscht werden.

Einstreu

Normale Kleintierstreu, Hanfstreu oder Strohpellets - unbedingt staubfrei, da die Atemwege der Tiere sehr empfindlich sind. Bitte verwenden Sie kein Katzenstreu, da dies beim Verzehr zum Tod des Tieres führen kann!!!

Heuraufen

Sollten oben abgedeckt sein oder außen am Käfig angebracht werden, da Meerschweinchen hineinklettern, um darin zu schlafen. Viele Meerschweinchen nehmen das Heu lieber vom Boden auf. Sie lieben es auch, sich in Heubergen zu vergraben. Das Heu wird hierbei verunreinigt und sollte regelmäßig ausgetauscht werden.

Futternapf/Wasser

Am besten eignet sich ein schwerer Napf aus Steingut, der einmal täglich gereinigt und neu befüllt wird. Bitte verwenden Sie keine Trinkflaschen, da diese unnatürliche Trinkhaltung zu Schäden an den Zähnen führen kann.

Höhlen, Korkröhren, Weidenhäuschen

etc. werden gerne angenommen. Korkröhren sind ein idealer Zeitvertreib. Man kann sich darin verstecken, daran nagen oder darauf klettern. Kork kann mit Wasser leicht gereinigt werden. Eine Höhle können Sie z.B. ganz einfach schaffen, indem Sie ein Leintuch über einen Stuhl legen.

Bewegung und Beschäftigung

Freilauf

Bieten Sie Ihrem Meerschweinchen so viel Freilauf wie möglich, mindestens einmal täglich im ganzen Zimmer für mehrere Stunden. Tiere, die zu wenig oder gar keinen Auslauf bekommen, werden dick, kurzatmig und träge. Die Muskulatur verkümmert und die Lebenserwartung sinkt drastisch Laufleinen und Geschirre sind ungeeignet! Sie bergen Verletzungsgefahren und beeinträchtigen das arteigene Bewegungs- und Erkundungsverhalten! Sehr wichtig sind mehrere Häuser mit zwei Ausgängen (z.B. auch einfach umgedrehte Pappkartons) und Versteckmöglichkeiten (z.B. Korkröhren, Weidentunnel, etc.). Da es sich um Fluchttiere handelt, haben sie Angst vor freien Flächen.

Sicherung der Wohnung

Kabel müssen geschützt werden, z.B. durch Kabelkanäle. Pflanzen sind oft giftig, Zigaretten, Lebensmittel und ähnliche Gegenstände müssen außer Reichweite der Tiere sein. Teppichfransen sollten umgeschlagen oder entfernt werden. Durch Fressen von Textilien können die Tiere schwere Verdauungsstörungen bekommen.

Weitere Gefahren beim Freilauf

Käfigtüren sichert man mit einem Handtuch oder Teppichrest. Auch Weidenbrücken sind sinnvoll. Die Meerschweinchen könnten sonst mit den Füßen hängen bleiben und sich dabei verletzen. Passen Sie auf, dass Sie die Tiere nicht versehentlich mit den Füßen treten, wenn diese durch das Zimmer flitzen. Türen langsam öffnen und schließen und Zugluft vermeiden! Wenn Sie Fliesenböden haben, sollten Sie kleine Teppiche o. ä. anbieten, da die Tiere eine Blasenentzündung bekommen können, wenn sie nur auf den Fliesen sitzen.

Andere Haustiere, wie Hunde oder Katzen, sollten nur unter Aufsicht zusammen mit den Meerschweinchen laufen (Beuteschema).

Kinder

Nehmen die Tiere – wenn überhaupt – am besten im Sitzen oder hockend auf den Arm. Wenn sich das Meerschweinchen wehrt und zappelt, kann das Kind es gleich am Boden absetzen. Tiere, die herunterfallen, verletzen sich oft schwer. Am besten fasst man mit der einen Hand von der Seite hinter die Vorderbeine. Beim Anheben stützt man dann mit der anderen Hand das Hinterteil ab. Der Griff darf aufgrund des empfindlichen Brustkorbes nicht zu fest aber auch nicht zu locker sein.

Stubenreinheit

Leider werden nur sehr wenige Meerschweinchen stubenrein. Nur wenige Tiere lernen es, auf eine beim Freilauf aufgestellte Toilette zu gehen. Deshalb sollten Stellen, die schwer zu reinigen sind (unter der Couch, unter Schränken und Regalen,…) für die Tiere nicht zugänglich sein, da sie diese Stellen gerne zur Toilette erklären.

Beim Freilauf sollten die Meerschweinchen die Möglichkeit haben, selbstständig in den Käfig oder das Gehege zurückzukehren. Bitte haben Sie Geduld mit den Tieren und jagen Sie sie nicht täglich durch die Wohnung. Dadurch wird das Vertrauen zerstört und es stresst Sie und die Tiere. Letztendlich wird der Hunger siegen!

Weitere Tipps zur Haltung gibt es unter www.nager-info.de und bei unseren Pflegern im Kleintierhaus, Tel. 089 921 000-53

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