Kombinierte Außen- und Innenhaltung

Die Tiere befinden sich vom Frühjahr bis zum Herbst im Freien und im Spätherbst/Winter im Haus. Sie bleiben den ganzen Winter (bis ca. Anfang Juni - nach den Eisheiligen) im Haus.

Ganzjährige Außenhaltung

Die Tiere befinden sich ganzjährig im Freien. Insbesondere im Winter dürfen die Tiere nicht ins Haus geholt werden, auch nicht für wenige Minuten, da sie sonst durch die starke Temperaturschwankung krank werden können. Innenhaltungs-Kaninchen sollten möglichst bereits im Frühjahr umgesiedelt werden. Spätestens im September sollten sie nach draußen gesetzt werden, um noch ein dichtes Winterfell entwickeln zu können.

Unterkunft für artgerechte Außenhaltung

Stall: Sollte möglichst groß und isoliert sein, z.B. doppelwandig mit Styropor dazwischen. Er sollte insbesondere in der kalten Jahreszeit mit Kleintierstreu und einer dicken Lage Stroh eingestreut sein. Das Stroh isoliert zusätzlich.

Gehege: 

Das Gehege sollte unmittelbar an den Stall angrenzen. Mind. zwei m² pro Tier, bei großen Rassen besser drei qm. Zumindest ein Teil sollte überdacht sein (mind. 50 %), als Schutz vor Wind und Nässe und im Sommer als Schattenspender. Gehege, in denen ein Erwachsener stehen kann, sind leichter zu reinigen. Bei Dächern mit Gefälle können Schnee und Blätter abrutschen. Bei Flachdächern kann man im Winter den Schnee festklopfen, als zusätzliche Isolierung (Achtung, zu viel Schnee kann das Gehegedach evtl. zum Einstürzen bringen!). Im Winter sind Dachlawinen eine Gefahr, wenn sich Stall und Gehege in der Nähe Ihres Hausdaches befinden.

Einstreu, Futter- und Wasserplatz: 

Im Stall Kleintierstreu, Hanfstreu oder Strohpellets Im Gehege Erde, Sand, Kies oder Rindenmulch In beiden Bereichen keine Katzenstreu!!! Kann beim Verzehr tödlich sein! Futterplatz sollte überdacht sein. Heu am besten in Heunetzen oder Heuraufen. Heuraufen sollten oben abgedeckt sein, damit sich die Kaninchen beim Versuch hineinzuspringen nicht verletzen können. Abwechslungsreiche Einrichtung, wie z.B Korkröhren, Baumstämme, Buddelkisten, erhöhte Aussichtsplätze, Häuschen, etc. Immer frisches Wasser zur Verfügung stellen. Im Napf muss es meist zweimal täglich gewechselt werden, da es leicht verschmutzt. Im Winter muss darauf geachtet werden, ob es einfriert! Ob es stürmt oder schneit, müssen Sie sich auf jeden Fall täglich zweimal durch den Schnee zu Ihren Tieren auf der Terrasse oder im Garten schaufeln.

Gehegesicherung: 

Das Gehege muss nach oben und unten so gesichert sein, dass die Tiere vor Fressfeinden, wie z.B. Mardern, Ratten, Katzen und Vögeln, (z. B. Krähen oder Elstern), geschützt sind. Außerdem sollten die Kaninchen sich nicht herausbuddeln können. Sinnvoll ist ein festes Gitter als "Dach" sowie ein in den Boden eingelassenes Gitter oder größere Steine als Untergrabschutz.

Als Gehegedraht eignet sich am besten ein so genannter Volierendraht mit einer Maschenweite von max. 19 mm und einer Drahtstärke von mind. 1,45 mm. Draht mit Kunststoffummantelung und der handelsübliche sechseckige „Kaninchendraht“ sind nicht geeignet, da sie leicht durchgebissen werden und auch rosten können.

Sicherung nach unten: 

Bei Gehegen auf Rasen sollte der Seitenzaun mind. 50 cm senkrecht in den Boden eingegraben werden. In der gleichen Tiefe wird der Boden mit engmaschigem Gitter, z.B. Volierendraht, Kompostroste, etc., ausgelegt. Achtung, das Gehege wird, sofern es nicht überdacht ist, bei schlechtem Wetter schnell schlammig. Verlegen von Bodenplatten, Terassenplatten oder Rasengittersteinen (Vorteil: durch die Lücken kann Gras wachsen) kann hierbei nützlich sein. Die beste Möglichkeit ist im kompletten Gehege eine Kombination der beiden Möglichkeiten: Ein Teil wird mit Terassenplatten ausgelegt und der Rest durch Gitter gesichert – der Vorteil ist, dass die Tiere zum Teil auf Rasen sitzen und buddeln können.

Sicherung nach oben: 

Für Innenhaltungstiere, die nur im Sommer unter Aufsicht draußen sind, genügt ein Netz. Bei ständiger Außenhaltung benötigt man ein festes Gitter oder ein Dach.

Gesundheitsvorsorge: 

Außenhaltungskaninchen sollten zweimal im Jahr gegen Myxomatose und einmal gegen RHD geimpft werden. Bei ganzjähriger Außenhaltung ist es – insbesondere im Winter – wichtig, den Gesundheitszustand der Tiere täglich zu überprüfen. Suchen Sie nach Verletzungen, verklebtem Fell, zu langen oder abgebrochenen Krallen, zu langen Zähnen und entzündeten Augen. Der Kontakt mit den Tieren, auch im Winter mind. zweimal täglich, ist wichtig, um die Bindung zwischen Tier und Mensch zu erhalten. Bitte achten Sie darauf, dass die Kaninchen keine Giftpflanzen erreichen können!

Impfempfehlung

Kaninchen in Außenhaltung sollten in jedem Fall gegen RHD (Typ I und II)sowie Myxomatose geimpft werden. Auch bei den Kaninchen in Innenhaltung ist dies empfehlenswert, da kein zuverlässiger Schutz gegen eindringende Insekten gegeben ist und im Falle der Infektion eines einzelnen Tieres der komplette Bestand gefährdet ist.

Impfschema:

Grundimmunisierung

  • 1. Impfung gegen RHD und Myxomatose


  • nach 4 Wochen 2. Impfung gegen RHD und Myxomatose


  • Auffrischung > Myxomatose halbjährlich


  • RHD jährlich

Wertvolle Tipps zur Außenhaltung gibt es im Internet unter: http://www.langohrtraumzuhause.dehttp://www.nager-info.de 
Und natürlich bei unseren Pflegern im Kleintierhaus Tel. 089 921 000-53

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